Wingertwichtel

Freispiel

Das Freispiel ist uns ein besonderes Anliegen, dessen Bedeutung uns schon aus unserer Zeit als Erzieherinnen sehr im Gedächtnis geblieben ist. Das kindliche Spiel ist ein essenzieller Teil der kindlichen Entwicklung und ihrer Lernprozesse. Man kann Spielen und Lernen kaum voneinander trennen, beides gehört unabdingbar zueinander. Für das Kind nimmt das Spielen eine zentrale Rolle in seinem Leben ein und wir als Erwachsene sollten diese Bedeutung nicht nur wahrnehmen sondern auch fördern.

Ein großer Teil unserer Arbeit ist also die Vorbereitung der Lernumgebung der Kinder. Materialien beschaffen, Materialien austauschen, anregende Spielmaterialien herstellen, Bewegungsmöglichkeiten schaffen, Bücher austauschen und vieles mehr. Wir gestalten also den Raum und können dann gespannt beobachten, wie die Kinder ihn mit Leben füllen. Das Schöne an dieser Art der pädagogischen Arbeit, sind die Momente, in denen die Kinder in einen sogenannten „Spielflow“ kommen, also völlig vertieft, konzentriert und mit Begeisterung am Spielen sind. Und an dieser Stelle möchten wir betonen, wie wichtig es ist dieses Spiel dann auch nicht zu unterbrechen, wenn möglich. Denn genau diese Momente sind Lernen und unsere Kinder werden so oft über den Tag in dieser vollen Konzentration von uns unterbrochen. Gerade bei den Übergängen im Alltag (zum Beispiel vom Spiel hin zum Abendessen, vom Spielen zum Anziehen, um das Haus zu verlassen, oder vom Spielen zum ins Bett gehen) geraten wir Erwachsene oft an unsere Grenzen. Gerade diese Übergänge zu begleiten ist oft eine große Herausforderung. Haben wir jedoch die Wichtigkeit des Spiels im Blick und lassen uns auf die Spielidee unserer Kinder ein, genügt oft schon ausreichend Zeit für so einen Übergang einzuplanen und diesen dann aktiv mit einer Prise Fantasie spielerisch zu begleiten. Und schon fördern wir die Entwicklung unserer Kinder, statt die Bettgehzeit mit Gebrüll und Tobsuchtsanfällen zu verbringen. Wer würde nicht lieber auf einem galoppierenden Regenbogen-Einhorn durch einen gefährlichen Dschungel ins Bad reiten, statt langweilig nur dorthin laufen zu müssen? Wer sich das eigene innere Kind in sich bewahrt hat, tut sich hier natürlich einfacherer als andere 😉