Wingertwichtel

Betreuungskosten

Grundsätzlich könnt ihr als Eltern eine finanzielle Förderung durch das zuständige Jugendamt beantragen. Dann bezahlt ihr monatlich einen Kostenbeitrag an das Jugendamt, der nach euerm Einkommen bemessen wird. Wir erhalten dann eine monatliche Geldleistung. Anstatt eines Essensgeldes, verlange ich einen Zusatzbeitrag von aktuell 2 Euro pro Stunde. Frühstück, Mittagessen, Windeln und Feuchttücher sind generell mit inbegriffen. Über diesen Zusatzbeitrag erhaltet ihr von uns monatlich eine Rechnung und die könnt ihr, anders als es bei Essensgeld der Fall wäre, bei eurer Einkommenssteuererklärung absetzen. Es besteht auch die Möglichkeit die Betreuungskosten komplett privat zu übernehmen und zum Beispiel eine Betreuung, über das 2. Lebensjahr hinaus, zu arrangieren. Wenn für euer Kind kein Kita-Platz verfügbar ist wenn es 2 wird, dann übernimmt das Jugendamt die Kosten für den Platz in der Kindertagespflege bis ein Kita-Platz verfügbar ist.

Wieso es einen Zusatzbeitrag gibt, fragt ihr euch? Eine berechtigte Frage, die nicht so einfach und nicht pauschal zu beantworten ist. Grundsätzlich wäre die Geldleistung vom Jugendamt ausreichend, wenn alle Plätze mit der gleichen Stundenanzahl durchgängig übers Jahr besetzt wären. Allerdings ist dies in der Realität nicht der Fall. Es entstehen Einkommenslücken nach Abgängen, weil meistens nicht direkt wieder eine Eingewöhnung folgt. Selbst wenn direkt danach wieder eine Eingewöhnung folgt, fehlt im Monat der Eingewöhnung ein großer Teil unseres Einkommens, da für die Eingewöhnung „nur“ eine Pauschale von 100 Euro bezahlt wird. Insbesondere stellt die monatliche Geldleistung plus unseren Zusatzbeitrag den Bruttolohn dar. Das bedeutet, dass ich davon zum Teil Versicherungen (z.B. Krankenversicherung), Steuern und natürlich unsere Betriebskosten (Lebensmittel, Windeln und Feuchttücher…) bezahlen müssen.

Bedenken muss man auch, dass Elterngespräche, Büroarbeit für Dokumentation, Planung, Steuer etc. und Putzen, Aufräumen und Vorbereitung der Materialien und Lernumgebung nicht durch die monatliche Geldleistung bezahlt werden, da nahezu alles davon außerhalb der Betreuungszeiten stattfindet. Das Gleiche gilt für teilweise teure, pädagogische Fortbildungen, mit denen wir uns in Zukunft fortbilden möchten. All das versuchen wir mit dem Zusatzbeitrag auszugleichen.

Schlussendlich sind wir der Meinung diesen Zusatzbeitrag wert zu sein, da wir eine qualitativ hochwertige Betreuung anbieten, unter anderem auch weil wir schon pädagogische Vorerfahrung durch unseren Beruf als Erzieherinnen haben.

Ich kann verstehen, dass viele Eltern dieses Thema interessiert, da es oft auch ein finanzieller Faktor ist, ob man sich die Betreuung leisten kann. Eventuell ist es für viele Eltern dann nicht nachvollziehbar, warum man an zwei Stellen Geld bezahlen soll. Ich hoffe ich konnte hiermit etwas Transparenz zeigen.